Das Etablissement Gschwandner in Hernals startete in der Biedermeierzeit als typischer Heuriger. Neben Speis und Trank spielte aber immer schon die Musik eine wichtige Rolle. Auch die legendären “Schrammeln” spielten dort auf zum Tanz. Dank diverser Zubauten wurde das Lokal schließlich zu einem der wichtigsten Vergnügungsetablissement für Konzerte und Bälle. (Volltext auf ORF Topos)
Die Wiener können in der Biedermeierzeit nicht genug bekommen von Musik und Tanz, so scheint es. Entsprechende Lokalitäten gibt es bereits zahlreiche, als auch das Einkehrgasthaus “Zur Goldenen Birn” dank Neu- und Umbau in die Riege der beliebtesten Vergnügungsetablissements der Zeit aufsteigt. Und wieder ist der Name Strauss eng verbunden mit dem Erfolg. (Volltext auf ORF Topos).
Carl Schwender gehört im Biedermeier mit seinen Tanzsälen und Kaffeehäusern zu den erfolgreichsten Event- Location-Betreibern. Seine spektakulärste Unternehmung ist jedoch zweifelsohne der Vergnügungspark “Neue Welt”. Die Wiener ziehen zu Tausenden nach Hietzing, um dort etwa auch den beschwingten Walzerklängen der Strauss- Brüder zu lauschen. Die gibt es in der Neuen Welt manchmal sogar im Doppelpack. (Volltext auf ORF Topos)
Zu Biedermeierzeiten lockt das Tanzvergnügen die Wiener auch in die Vorstadt. So wird der Sperlsaal in der damals vorgelagerten Leopoldstadt zu einem der beliebtesten Vergnügungsetablissements. Hier dreht sich das elegante Wien zu den schwungvollsten Walzerklängen. Vor allem für Johann Strauss Vater wird “der Sperl” zum Stammlokal. Und zur ersten Bühne für eine Vielzahl seiner Werke. (Volltext auf ORF Topos)
Wagners Kaffeehaus
Isabella Sommer
Wagners Kaffeehaus im Prater (Hauptallee Nr. 9, früher Nr. 18), auch „Zweites Kaffeehaus“ genannt, erfreute sich vor allem durch die dort gebotene musikalische Unterhaltung großer Beliebtheit. Es wurde um 1786 erbaut und 1799 von Franz Anton de Paula Gaheis als größer und vornehmer als das „Erste Kaffeehaus“ im Prater beschrieben. Ab 1802 ist Ignaz Wagner als Besitzer nachweisbar, seine Tochter Antonie war mit Ferdinand Raimund befreundet. (Volltext)
Musikalisch vor allem mit Johann Strauss (Vater) verbunden, steht dieses zu den frühen Vergnügungsorten Wiens zählende Lokal dem Namen nach für die Entwicklung der urbanen Infrastruktur der Stadt. Es nahm am 1.10.1825 den Betrieb auf, drei Tage bevor die damit angesprochene erste Kettenbrücke Wiens (die Sophienbrücke, heute: Salztorbrücke) eröffnet wurde. (Volltext)
Das zu Beginn des Jahrhunderts nach dem Vorbild einer römischen Therme und mit einer erstmals aus Eisen bestehenden Dachkonstruktion erbaute Wannenbad wurde in den 1840ern zur ersten gedeckten Schwimmhalle Europas umgestaltet. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde es in der Folge als Ball- und Konzertsaal verwendet, der besonders in den 1860er Jahren an Bedeutung gewann. (Volltext)
Der Augarten (heute: Obere Augartenstraße 1) – 52,2 Hektar groß und eine der ältesten und kulturhistorisch bedeutendsten barocken Gartenanlagen der Stadt – war ursprünglich der kaiserlichen Familie als Jagdrevier und Erholungsort vorbehalten. Joseph II. machte am 30.4.1775 den Augarten der Allgemeinheit zugänglich. Aus diesem Jahr stammt das triumphbogenartige, von Isidor Canevale entworfene Eingangsportal, über welchem die Worte zu lesen sind: „Allen Menschen gewidmeter Erlustigungs-Ort von ihrem Schaetzer.“ (Volltext)
Unser Bild vom Biedermeier ist leicht entstellt. Die Vorstellung, dass die Zeit unter dem autoritär regierenden Staatskanzler Metternich nur den Rückzug ins Private brachte, stimmt nicht, wenn man auf die öffentlich aufgeführte Musik schaut. Schon vor der Revolution1848 bricht sich in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien eine Populärkultur ihre Bahn, die von der neuen Tanzmusik getrieben wird. Zu Tausenden im Etablissement statt in der Dunkelheit daheim – diese Revolution begründeten nicht zuletzt die Familie Strauss, aber auch Lanner, Ziehrer und viele andere kreative Musiker. (Volltext)