Straßenmusik
Katharina Pecher-Havers
Der Musikgenuss war im Wien des 19. Jahrhunderts nicht nur dem elitären Bildungsbürgertum vorbehalten. Es existierte vielmehr eine vielfältige Musikszene im öffentlichen Raum. Kapellen spielten in den Parks und Gartenanlagen, in den Hinterhöfen sorgten die Bettelmusikanten für akustische Untermalung. Drehorgelspieler gehörten zum Straßenbild – und boten dank ihren Instrumenten sogar Orchestermusik. (Volltext auf ORF Topos)
https://topos.orf.at/straussmania-oeffentlicher-raum100
Polka française
Katharina Pecher-Havers
„Ich bin am ersten März 1865 zu Hernals bei Wien als Sohn eines schlichten Handwerkers geboren“, formuliert der Wiener Zitherlehrer Eduard Johann Nikl (1865–1922) autobiographisch. Nikl stammte väterlicherseits „von Sudetendeutschen“, mütterlicherseits „von einer Waldviertler Bauernfamilie“ ab.„Von seinen Eltern für den Beruf des Bildhauers bestimmt“ (Eduard Nikl selbst benennt die Tätigkeit mit „Holzbildhauerei“) habe er sich aufgrund des „schlechten Geschäftsganges“ von diesem Beruf „losgetrennt“ und der Zither zugewandt. (Volltext)
Wirthausmusik
Katharina Pecher-Havers
Als „das größte Wirtshaus des Heiligen römischen Reiches“ bezeichnete Franz Anton de Paula Gaheis um 1800 den Vorort Neulerchenfeld (heute ein Teil des Wiener 16. Bezirkes). Von den 155 Häusern besaßen 83 „Schankgerechtigkeit“. 16.000 Menschen aus der Stadt hätten an einem Sonntag dort Erholung gesucht. Die Frequenz der Besuche in den unzähligen Gaststätten der Vororte stieg noch ab dem Jahr 1829, in dem der Linienwall (der heutige Gürtel) zur Zollgrenze erklärt wurde. Durch die zu entrichtende Verzehrungssteuer waren Speisen und Getränke innerhalb der „Lina“ teurer, weshalb die Wiener Bevölkerung an Sonn- und Feiertagen zur Konsumation in die Vororte wanderte. (Volltext)